neue prosa

IDIOME – Neue Prosa im Netz | Florian Neuner

Tag: Annette Hug

IDIOME in Linz

linzer notate 3/12

Am 15. Juni um 19.30 Uhr in der Galerie MAERZ, Eisenbahngasse 20, A-4020 Linz

Mit Max Höfler (Graz), Annette Hug (Zürich) & Urs Jaeggi (Berlin/Ciudad de México)

Konzept und Moderation dieser Ausgabe: Florian Neuner

Präsentation der 5. Ausgabe der „IDIOME. Hefte für Neue Prosa”

AUSSENSEITER nennt Urs Jaeggi seine in der 5. Ausgabe der von Ralph Klever und Florian Neuner herausgegebenen IDIOME abgedruckte Bildserie – passend zu den „Heften für Neue Prosa”, die eine Plattform für im Literaturbetrieb marginalisierte Prosa-Experimente sein wollen. Jaeggi schreibt hybride, zwischen Lyrik, Prosa und Essay changierende Texte, während Max Höfler die karnevaleske Seite der Avantgarde neu belebt und Annette Hug – nicht weniger spielerisch – simulative Szenarien entwirft.

Max Höfler, geb. 1978 in der Oststeiermark, lebt in Graz, wo er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte studiert hat und als Literaturbeauftragter im Forum Stadtpark arbeitet. Publikationen in Anthologien und Zeitschriften, vor allem in perspektive. hefte für zeitgenössische literatur. Wie kein anderer Autor seiner Generation knüpft Höfler an die spielerischen und karnevalesken Aspekte der Neoavantgarde an. Über sein 2010 im Ritter Verlag erschienenes Début Texas als Texttitel. Ein Rabiatkomödienroman schrieb Teresa Falk im Falter: „Die Befürchtung, in Höflers Text einer linearen Erzählung folgen zu müssen, muss jedenfalls nicht aufkommen.“

Annette Hug, geb. 1970, aufgewachsen in der Nähe von Zürich, wo sie heute lebt. Studium der Geschichte und Musikwissenschaften in Zürich sowie Women and Development Studies in Manila. Tätigkeit als Dozentin an der Fachhochschule Zentralschweiz und als Gewerkschaftssekretärin. Im Rotpunktverlag sind die Romane Lady Berta (2008) und In Zelenys Zimmer (2010) erschienen. Über die um die Psychoanalytikerin Zeleny gruppierten Texte schrieb Beatrice Eichmann-Leutenegger in der Neuen Zürcher Zeitung: „Alle diese Geschichten entsprechen einem work in progress, das Vera Zeleny zwar mit den richtigen Fragen zur richtigen Zeit in Gang bringt, aber nicht an ein endgültiges Ziel.”

Urs Jaeggi, geb. 1931 in Solothurn, lebt in Berlin und Ciudad de México. Er hatte Soziologie-Professuren an der Ruhr-Universität Bochum und an der Freien Universität Berlin inne und établierte sich daneben auch als literarischer Autor, so mit den Romanen Brandeis (Luchterhand 1978), Grundrisse (Luchterhand 1981) oder Soulthorn (Ammann 1990). In den neunziger Jahren Hinwendung zur bildenden Kunst und zu experimentellen Schreibweisen. Zuletzt: Weder noch etwas (Ritter Verlag 2008), wie wir (Huber Verlag 2009), Eudora (Huber Verlag 2010). Zu Jaeggis 80. Geburtstag erschien 2011 bei Stroemfeld der von Rolf Külz-Mackenzie und Hannes Schwenger herausgegebene Band grenz/über.

IDIOME in Zürich

In der Reihe „Teppich: offen“, die augenblicklich am Theater Neumarkt in Zürich stattfindet, hatte ich vor einer Woche die Gelegenheit, gemeinsam mit den Schweizer Autorinnen Annette Hug und Elisabeth Wandeler-Deck die IDIOME vorzustellen. Das war im Grunde überfällig, richten die „Hefte für Neue Prosa“ ihren Blick doch immer schon auf den gesamten deutschsprachigen Raum. Elisabeth Wandeler-Deck war bereits im 1. Heft vertreten, wo sie auf die von Lisa Spalt und mir veranstaltete Umfrage „Prosa ist …“ reagierte:

Prosa ist. Das kann behauptet werden. Das wurde behauptet. Plötzlich war sie da, kurz und gut, man hat sie gemacht. Wie schön. Prosa, ja, sie, sie, behauptet sich durch dick und auch durch ein schütteres Gebüsch, da ist alles möglich. Gemacht hat sie sich über die Zeit hinweg, die eine Zeit begründete und andere Zeiten gab es und daher wechselhaftes Wetter. Prosa ist eine Freundschaft von Satz zu Satz bei drückendes Hitze. Unklare Ausgangslage. (…)

In der aktuellen IDIOME-Ausgabe ist Wandeler-Deck mit dem Text „Haben Sie auch schon Schokolade geträumt?“ vertreten. Annette Hugs Auftritt in Zürich war ein Ausblick in die Zukunft der IDIOME. Sie las aus einem Text, der in Heft 5 nachzulesen sein wird. Ich leitete die Veranstaltung mit einer Lesung von Dieter Roths „Prosa“ ein, abgedruckt in Heft 2. Annette Hug und Elisabeth Wandeler-Deck zählen zu den Autorinnen und Autoren, die sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Teppich“ in Zürich zu öffentlichen Arbeitsgesprächen über unveröffentlichte Texte treffen.

Florian Neuner liest „Prosa“ von Dieter Roth:

 

Elisabeth Wandeler-Deck liest aus: „Haben Sie auch schon Schokolade geträumt?“:

 

Annette Hug liest aus: „Institution“: